Die Bilder aus San Francisco haben mir meine Tochter Regula und ihr Mann Pietro aus den USA mitgebracht. Ihnen sei hier ganz herzlich gedankt.
San Francisco und das gesamte Einzugsgebiet der San Francisco Bay Area mit den angrenzenden Gebieten verfügt über ein gut ausgebautes Netz verschiedenster Verkehrsmittel des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). In meiner Beschreibung beschränke ich mich auf die schienengebundenen Bahnsysteme. Meine Recherchen haben gezeigt, dass das Netz auch für Einheimische nicht immer sehr kundenfreundlich gestaltet ist. Die Verbindungen sind zwar sehr dicht und gut bedient aber es existiert kein integriertes Tarifsystem. Seit 2010 gibt es nun nebst diverser Touristentickets die Smartcard „Clipper“, welche die Benutzung der meisten Verkehrsmittel übergreifend ermöglicht.
Nebst den überregionalen AMTRAK-Verbindungen gibt es drei in der Art und Zweck unterschiedliche Bahnsysteme:
Muni Metro wird dieses schienengebundene Verkehrsmittel bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Mischform von Stadtbahn, Strassenbahn und Metro. Das Netz umfasst ingesamt 115 km. Die 6 Linien verkehren ober- und unterirdisch. Zentrales Herzstück ist ein zentraler Tunnel, der 9 Stationen und 2 Abschnitte umfasst. Der erste Abschnitt ist der "Twin Peaks Tunnel", der bereits seit 1918 besteht und von 4 der 6 Linien befahren wird. Der zweite Abschnitt ist der "Central Subway und wird von allen 6 Linien sowie von den BART-Zügen befahren.
Der Netzplan
Quelle: Wikipedia
Die Fahrzeuge:
In den späten 1970er Jahren wurden eine grosse Anzahl Triebwagen von Boeing Vertol beschafft. Obwohl diese Fahrzeuge mit einer Reihe von Kinderkrankheiten behaftet waren verkehrten die letzten Exemplare doch bis 2002.
In den Jahren 1996 - 2002 wurden die Boeing-Triebwagen durch 151 Fahrzeuge des Typs AnsaldoBreda komplett ersetzt.
Breda LRV
Anzahl |
151 |
Inbetriebssetzung |
1096 - 2002 |
Spurweite |
1435 mm |
Achsfolge |
Bo'+Bo'+Bo' |
Totale Länge |
22,8 m |
Sitzplätze |
60 |
Stehplätze |
nicht bekannt |
Höchstgeschwindigkeit | 80 km/h |
Erbauer: |
Ansaldo/Breda |
Leider verfüge ich über keine brauchbaren Bilder. Die Boeing-Triebwagen sind ausrangiert und von den AnsaldoBreda Stadtbahnwagen
habe ich ebenfalls keine eigenen Bilder hier zwei Bilder, die ich bei Wikipedia gefunden haben.
Nachdem die Technik, Schienenfahrzeuge über laufende Zugseile anzutreiben, bereits in den Goldminen Kaliforniens mit Erfolg angewendet wurde, kam der Ingenieur Andrew Hallidie auf die Idee, diese Technik auch für den Transport von Personen nutzbar zu machen. Nach und nach wurde der schwierige und gefährliche Lasttransport durch Pferde auf den steilen Straßen von San Francisco damit ersetzt. Das war die Geburtsstunde der Cablecars in San Francisco.
1874 wurde die California Street Cable Railroad gegründet. Die erste Linie dieses Unternehmens verlief auf der California Street und ging 1878 in Betrieb. Sie ist als einzige der Linien aus den Anfängen, die bis heute in Betrieb ist.
Das Erdbeben von 1906 und der Fortschritt durch motorisierte Verkehrsmittel aller Art, stellte den Fortbestand der Cablecars in Frage, bis sie schliesslich im Jahr 1964 unter Denkmalschutz gestellt wurden. Heute existieren noch drei Linien. Eingesetzt werden 40 Wagen auf einem Schienennetz von 17 km, angetrieben von einem 650 PS Elektromotor über ein einmaliges und weitreichendes System von weit über 600 Flaschenzügen und Tausenden von Kabelrollen und Zahnrädern.
Der Antrieb der Cablecars ist verblüffend einfach:
Hebelstange und Greifer, Kabel und Kabelkanal, Bremsen und Maschinenhaus sind die wichtigsten
Begriffe um das Cablecar-System zu erklären.
Ein endloses Kabel (Drahtseil) in einer Endlosschleife verläuft versenkt in einem Kabelkanal. Um die Kurven herum und über die Hügel wird das Kabel von
Scheiben und Umlenkrollen gelenkt.
Gebremst werden die Cablecars mit drei unabhängigen Bremssystemen:
Angetrieben wird das ganze Bahnsystem von einem 375 KW starken Elektromotor, der im Maschinenhaus (Powerhouse) steht. Über riesige Trommeln und Scheiben laufen die Kabel der vier
Linien und werden dauernd gespannt.
Auf den Wagen greift eine Hebelstange mit eine Klaue auf das mit einer kontanten Geschwindigkeit von 15 km/h zu. Der Wagenführen, genannt „Grip Man“ kann mit der Hebelstange 3 verschiedene
Positionen einstellen:
Bei „Frei“ und „Schleifen“ wird der Wagen gebremst bzw. angehalten wird, setzt sich in Bewegung, wenn auf „Greifen“ gestellt wird.
Hier nun einige Bilder, die von meiner Tochter Regula und ihrem Mann Pietro Pretto gemacht wurden. Ihnen sei hiermit herzlich gedankt.